Nach dem Wochenende in den Gastfamilien ging es heute wieder zur Schule und danach zum Nachmittagsangebot. Die 1.Unterrichtsstunde verbrachten wir bei Mathematik, Physik, Deutsch oder Geschichte. Im Anschluss trafen wir uns wie gehabt in unseren Projektgruppen und verfeinerten die Präsentationen. Die Puppenspieler probten intensiv ihre selbst zusammengestellten Texte und die Tänzer stimmten die harmonische Tanzfolge ab. Bis 11 Uhr musste alles geschafft sein, denn dann begann die Generalprobe. Alle waren sehr aufgeregt und standen unter Hochspannung. Und dann 12.30 Uhr war es soweit- die Aula füllte sich mit Zuschauern der Klasse 5. Sie wollten sehen, was wir in den 3 Tagen Projektarbeit so alles geleistet hatten. Alle Akteure standen mit Begeisterung auf der Bühne und es wurde eine tolle Vorführung. Das Publikum klatschte Applaus und die Pädagogen Eva, Jana und Patrick bedankten sich für das gute Zusammenarbeiten. Nun waren alle glücklich und erleichtert und konnten unbeschwert zum nächsten Programmteil übergehen. Dieser beinhaltete den Besuch des ältesten Gefängnisses in ganz Deutschland. Wir fuhren mit Kleinbussen nach Waldheim, wo uns Marko und der Vati von Alex am Gefängnistor begrüßten. Zunächst erhielten wir wesentliche Informationen über diese Strafvollzugsanstalt. Immerhin befinden sich im Waldheimer Gefängnis aktuell knapp über 400 Insassen. Besonders ältere Gefangene und Schwerverbrecher werden hier verwahrt. Sogar kasachische Spätaussiedler sind unter den Inhaftierten. Auch der berühmte Schriftsteller Karl May war hier in Haft. Leider durften wir keinen Blick in die bewohnten Zellen werfen. Dafür gab es im Museem des Gefängnisses eine Musterzelle zu besichtigen. Für unsere kasachischen Gäste war es unverständlich, was für ein Komfort solchen Schwerverbrechern geboten wird. In jeder Zelle eigenes WC, TV, Radio, Kaffemaschine, Bücher. Fast wie ein Hotelzimmer. Es gibt keine bewaffneten Aufsichtspersonen, nur der Stacheldrahtzaun erweckt einen abschreckenden Eindruck. Damit ging wieder ein schöner und erlebnisreicher Tag zu Ende.
Eure Philine