Schüleraustausch Kasachstan
Kurzmitteilung
uns verschlägt es die nächsten 2 Tage in die Steppe Kasachstans. Wir werden dadurch nicht die Möglichkeit haben, Einträge im Tagebuch vornehmen zu können. Also bitte Geduld. Uns geht es gut und wir werden in den nächsten Tagen abenteuerliche Umstände (20 Stunden im Schlafwagen und Erkundung der Hauptstadt Astana) zu meistern haben. Also bis bald!
9.Tag (28.04.2016)
Heute hatten wir morgens zwei Stunden Unterricht, danach haben wir den Kindern der 1. Klasse bei der Ostereiersuche zugeschaut. Nein, ihr habt euch nicht verlesen! Hier wird nach dem orthdoxen Kalender erst jetzt Ostern gefeiert. Die Eltern hatten im Garten der Schule Eiernester versteckt und die Kleinen mussten suchen. In ihren hübschen Trachten sahen sie richtig hinreizend aus.
Gegen 11 Uhr sind wir zum Mittag gegangen, da im Anschluss unser Abenteuer Astana beginnen sollte. Die Eltern der Gastgeber fuhren uns zum Bahnhof. Dort angekommen konnten wir auch gleich unser Abteil im Schlafwagen beziehen und es uns gemütlich machen. Immerhin standen uns 20 Stunden und ca. 1000 km in dieser "Herberge" bevor.
Langsam fuhr der Zug in Richtung Norden aus der Stadt und schon bald gab es nur noch Steppe. Unendlich weite Graslandschaften, auf denen mitunter farbenfroh der Mohn, Glockenblumen und andere Blumen blühten. Vereinzelte Viehherden und kleine Siedlungen waren die einzigen Anzeichen von Zivilisation.
Schon bald wurde es Nacht und wir vergnügten uns in den Abteilen mit Kartenspielen, Musik und Lesen.
Mit lieben Grüßen
Eure Johanna
10. Tag (29.04.2016)
Wir kommen gegen 9.30 Uhr zum Teil recht unausgeschlafen in Astana an und werden bereits von einer Lehrkraft der DSDS-Schule Nr. 46 erwartet. Sie bringt uns in ihre Schule, wo wir herzlich begrüßt und während des Tages verpflegt werden. Also erst mal frühstücken, um den langen Tag zu überstehen. Gestärkt geht es dann mit dem Bus in das Stadtzentrum. Seit 1997 hat in der Stadt ein gigantischer Bauboom stattgefunden und es entstand damit eine völlig neue Skyline. Am linken Ufer des Flusses Jesil stehen formenreiche, futuristische Bauwerke eingebettet in Boulevards mit Springbrunnen und Blumenrabatten. Unsere 1. Station ist das Monument Bajterek- ein sehr hohes Gebilde, gekrönt mit einer goldenen Kugel. Mit dem Fahrstuhl sind wir in kurzer Zeit hinauf in die Kugel gelangt und hatten einen phantastischen Ausblick über die Stadt.
Weiter ging es zu Fuß zu einem gewaltigen zeltförmigen Kegel, der als Einkaufs- und Erholungszentrum dient. Natürlich nutzten alle die Gelegenheit zu einer kleinen Shopping-Tour. Dann ging es erst mal zurück zur Schule, um das Mittag einzunehmen. Allein die Fahrt dorthin dauerte bei dem extremen Verkehr 45 Minuten. Den Nachmittag gestalteten wir in 2 Gruppen. Die Mehrheit der Teilnehmer besuchte das Ozeanarium, wogegen der Rest bei herrlichem Wetter einen Spaziergeng am Fluss Jesil unternahm und die Stadt aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten konnte.
Zum Abendbrot trafen sich alle wieder in der Schule. Geschafft, aber mit vielen Erlebnissen und Eindrücken ging es 21 Uhr wieder zurück zum Bahnhof, von wo uns der Schlafwagen nach Almaty zurück bringen wird.
Friedrich, Frau Guhlmann
11.Tag (30.04.2016)
Dieser Tag bestand im Wesentlichen aus der Rückahrt nach Almaty. Wir haben uns gut beschäftigt, viel gegessen, Karten gespielt, miteinander gequatscht und vieles mehr. Die Betten waren ziemlich bequem und Steckdosen gab es genügend. Das Einzige, was mir nicht gefiel, waren die Toiletten. Sehr rustikal war der Wasserkocher, den alle Insassen jederzeit benutzen konnten, um Tee zu kochen oder für Minutenterrinen.
Es ging wieder vorbei an endlosen Graslandschaften mit farbigen Blumen. Dieses Mal sahen wir auch den 3. größten See Kasachstans - den Balchaschsee. Er kam uns vor wie ein Meer. An den Haltepunkten war stets ein reges Treiben an Händlern, die Obst, Eis, Fisch oder andere Speisen zum Verkauf anbot.
Schon bei der Einfahrt nach Almaty stellten wir fest, dass die Wege sehr feucht und mit Wasserpfützen bedeckt waren. Während wir in Astana waren, hatte es hier 2 Tage lang geregnet. Gegen 17.30 Uhr erreichten wir den Bahnhof und unsere Gasteltern holten uns ab.
Die Reise im Schlafwagen hat vielen gefallen, denn wir waren alle zusammen und hatten viel Spaß.
Anastasia
12. Tag (01.05.2016)
Kaum zu glauben wie die Zeit vergeht. Der letzte freie Tag mit den Gastfamilien steht an. Die Planungen für diesen Sonntag waren recht unterschiedlich. Einige besuchten den Aqua-Park, andere einen Freizeitpark. Alle rusisch-orthodoxen Familien feierten das Osterfest. Auch wir waren bei einer Familie eingeladen, um bei ihnen auf der Datscha mitzufeiern. Bereits 10 Uhr ging es los mit der Fahrt hinauf in die Berge, wo die Einwohner Almatys ihre Datschen haben. Was für eine Ruhe und saubere Luft gegenüber der quirligen Stadt. Wir wurden herzlich von Tatjana und ihrer Familie empfangen. Beim Rundgang durch das Datschengrundstück eröffneten sich immer wieder herrliche Ausblicke über die Stadt oder die Berge. Natürlich lies die 1. Mahlzeit nicht lange auf sich warten. Es gab Tee, kalte Suppe und gekochte Eier, die schön dekoriert waren. Aber das war erst der Anfang. Ständig wurde liebevoll Essen und Trinken aufgetafelt. Den Abschluss bildete die typische Osterspeise Pasra. Völlig gesättigt, von der Sonne gebräunt, ausgeruht und entspannt kehrten wir am frühen Abend nach Hause zurück.
Frau Nötzel, Frau Guhlmann
13. Tag (02.05.2016)
Beim Blick aus dem Fenster, am besten heute gar nicht aufstehen. Nach dem herrlichen Tag gestern regenet es schon die ganze Nacht und es soll den ganzen Tag so weiter gehen. Gar nicht gut, denn wir wollen heute einen Busausflug zum Issyk-See unternehmen. Aber wie heißt es so schön: "Bei schönem Wetter kann jeder". Also schnell alle Dinge für das Picknick einpacken und wetterfest einkleiden. Auf dem Hinweg erklärt uns die Reiseleiterin viele Dinge über die Entstehung und Erforschung des Alataugebirges. Da das Wetter kein Mitleid mit uns hat, besuchen wir zunächst das Museum des "Goldenen Menschen". In der Umgebung des Museums befinden sich noch gut erhaltene Hügelgräber. In diesen hat man bei Ausgrabungen zahlreiche Gegenstände gefunden. Der interessanteste Fund jedoch war die goldene Kleidung eines jungen Mannes.
Dann geht die Fahrt weiter. Auf den Straßen strömt das Regenwasser von den Bergen herab. Wir erreichen den Eingang zum Nationalpark und stehen vor geschlossenen Schranken. Auf Grund der Wetterverhältnisse dürfen wir nicht weiter zum See fahren, da Gefahr durch Schlammlawinen und Hochwasser besteht. Also bleibt nichts anderes übrig, als den Rückweg anzutreten. Da es bereits Mittag ist, halten wir an einem Unterstand an und machen Picknick. Den Rest des Rückweges sitzen alle schweigend im Bus. Schade, dass es gerade heute so ein Wetter sein musste!
15. Tag (04.05.2016)
Dank Lufthansa und der Zeitverschiebung sind wir bereits 7 Uhr am Morgen wieder in Frankfurt. Etwas müde, aber zufrieden und voller Erwartung auf das Wiedersehen mit den Eltern und Freunden warten wir auf den Weiterflug nach Leipzig. Dort stehen bereits unsere Transporter bereit, um uns nach Colditz zu bringen. Gegen 12 Uhr treffen wir am Sportplatz ein, wo die Eltern uns freudig in Empfang nehmen.
Somit endet der 3. Schüleraustausch. Für alle Beteiligten war war es wieder eine nachhaltige Lebenserfahrung, die sie so schnell nicht vergessen werden. Wir haben uns in unserer Gastschule und den Gastfamilien sehr wohl gefühlt, neue Freundschaften geknüpft und viel über Menschen, Sitten und Braüche in Kasachstan erfahren.
Unser Dank gilt deshalb den Verantwortlichen Lehrkräften Aiman Akylbekowa und Nina Gorbatschewa für ihre Mühen und Anstrengungen, sowie dem gesamten Lehrerkollegium der Schule Nr. 68.
Auf eine erneute Austauschbegegnung im nächsten Jahr in Colditz freuen wir uns bereits jetzt!